Das gab es nur in Alfeld zu sehen: Die (stellenweise freie) Gründungsgeschichte des Fagus-Werkes als Bühnenversion, aufgeführt vom Theaterverein Alfeld/L. e.V. in Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Welterbe Fagus-Werk.
Die Aufführungen fanden am 22. und 23. Juni 2019, im UNESCO-Welterbe Fagus-Werk statt.
Geschrieben wurde das Stück von unserem Vereinsmitglied Jan-Philipp Krusche. Nach wenigen kleinen Korrekturen durch die Zuständigen des Fagus-Werkes wurde die Endfassung für den Theaterverein zur Aufführung freigegeben.
Zum Inhalt des Stücks:
Alfeld, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der Schmerz über seine unlautere Entlassung sitzt dem erfahrenen Schuhleistenfabrikanten Carl Benscheidt tief in den Knochen. Ihm wurde gesagt, dass er bereit für die Rente sei, ein ausgedienter Industrieller, der sowieso keinen Mut mehr hätte, neues anzupacken. Doch auch kurz nach diesem Tiefschlag zählt das Wort „Unterkriegen“ für ihn nicht. Angetrieben durch den Ehrgeiz, in jeder Hinsicht besser sein zu wollen als sein ehemaliger Arbeitgeber, fasst er ein neues Projekt ins Auge – die Gründung und Ausgestaltung einer neuen Firma, welche schon bald in Konkurrenz zu seinem früheren Betrieb treten soll. Der Unterstützung seiner Frau Emma und seiner Sekretärin gewiss, entwickelt er das Konzept einer Firma und einer Fabrik, welche, beispiellos für jene Zeit, auf die Bedürfnisse der Arbeiter zugeschnitten sein soll.
Zur gleichen Zeit in Berlin: Der Start ins Berufsleben will dem jungen Architekten Walter Gropius einfach nicht so recht gelingen. Mit kleinen Aufträgen hält er sich zusammen mit seinem Assistenten Adolf Meyer und dem Grafiker Max Hertwig über Wasser. Auf der Suche nach dem ersten großen Auftrag verschickt er Rundschreiben an unzählige Bauherren im Kaiserreich – aber es hagelt Absagen. Seine „Teilzeitsekretärin“ Trude kommt mit dem Abschicken der Post gar nicht mehr hinterher. Eines Tages gelingt einer dieser Briefe mehr oder minder aus Zufall ins Leinebergland – direkt auf den Schreibtisch von Carl Benscheidt. Doch hat dieser bereits die Dienste des altgedienten Architekten Eduard Werner aus Hannover in Anspruch genommen. Dieser ist in den Planungen schon weit vorrangeschritten und sperrt sich dem Konkurrenten aus Berlin. Kommt der junge Architekt mit seinen zukunftsweisenden Visionen zu spät?