Der zweite Weltkrieg war vorbei und die Entbehrungen noch allgegenwärtig. Gerade in dieser Zeit, am 22. März 1946, kamen 16 kreative Menschen im Gasthaus “Hörsumer Tor” zusammen.
Um anderen Menschen Freude und Entspannung zu bereiten und aus Liebe zum Volksbühnenspiel gründeten sie den Theaterverein Alfeld. Ihr Verlangen nach humorvoller, leichter Unterhaltung war da.
Mit dieser Einstellung fanden die Gründerinnen und Gründer schnell mehrere Gleichgesinnte, mit denen ein gutes Ensemble zusammengestellt wurde. Der Idealismus der Gruppe war groß, doch waren ihr im Hinblick auf Material und Technik Grenzen gesetzt.
Das erste Stück des Theatervereins Alfeld, “Die spanische Fliege”, wurde am 01. Juni 1946 aufgeführt. Bühnenbild und Kostüme wurden von den Vereinsmitgliedern in freiwilligen Tag- und Nachtstunden erstellt. Noch heute ist dieser Trend im Verein vorhanden.
Bereits am 25. Oktober 1947 fand die 50. Veranstaltung statt: Die Aufführung der Operette “Im weißen Rößl” wurde zu einem überwältigenden Erfolg.
Der Bekanntheitsgrad des Vereins zog immer größere Kreise. Um den Andrang auf die Mitgliedschaft einzugrenzen, mussten umgehend Maßnahmen ergriffen werden. So wurde ein Auswahlverfahren eingeführt, welches dem Vorstand erlaubte, über Aufnahmeanträge abzustimmen.
Mit dem Verkauf des Kaiserhofsaals standen zunächst keine Proben- und Aufführungsräume mehr zur Verfügung; Eine neue Spielstätte wurde dann mit dem Lutherhaussaal gewonnen.
Später, nach Fertigstellung des Jugendheims in der Lützowstraße, wurden in diesem Proben- und Aufenthaltsräume von der Stadt Alfeld zur Verfügung gestellt, und in Kellerräumen konnten die schon zahlreichen Kulissen und Requisiten untergebracht werden.
Ein Desinteresse der Spieler kam mit der Verbreitung des Fernsehens auf, welches zu einer Zwangspause im Spielbetrieb zwischen 1964 und 1969 führte. Durch das Aufsuchen interessanter und attraktiver Spielorte (u.a. St. Andreasberg, Braunschweig, Hannover und Altenau) wurde dieses Tief aber überwunden.
Nachwuchsmangel und ein aufkommendes Bedürfnis, auch in der Vorweihnachtszeit kleine Märchenaufführungen auf die Bühne zu bringen, führte im Herbst 1968 zur Gründung der Kindergruppe. Zunächst wurden kleine Sketche aufgeführt; Später kamen größere Märchenproduktionen dazu.
Mit der Aula des Gymnasiums Alfeld (seit ihrer umfangreichen Modernisierung in den Jahren 2010 und 2011 auch “Theatersaal” genannt) wurde dem Theaterverein ein neuer Aufführungsraum zur Verfügung gestellt. Die größere Bühne machte dabei auch die Verwendung größerer und aufwändigerer Kulissen notwendig. Bis heute finden unsere Aufführungen dort statt.